Autor: Lennart Bartels

+++ Wieder 1:1 Gegen Rössing! +++

Wenn Heinde der muffige Geruch in einem alten Haus ist, dann ist die SG Rössing/Barnten die Schüssel mit Kaffeepulver, die den Geruch neutralisiert und umgekehrt. Das fasst das Aufeinandertreffen der Teams gut zusammen, in drei der letzten vier Begegnungen endete das Spiel nun mit 1:1.

Zunächst zu den personellen Vorraussetzungen: Neben dem ungeschriebenen Gesetz, dass dieses Spiel immer 1:1 ausgehen muss, steht ein weiteres ungeschriebenes Gesetz; Wenn es gegen die SG Rössing/Barnten geht, ist unsere Schaltzentrale De Lorenzo im Urlaub. Bis auf den genannten Urlauber konnten wir jedoch eine recht schlagkräftige Truppe zusammenstellen. Rössing hingegen musste auf mehrere Stammkräfte verzichten.

Es waren auch die Hausherren die in Führung gingen, nach einem Steckball mussten wir das 0:1 schlucken. Nach einer Trinkpause konnten wir dann den Ausgleich erzielen. Der bamherzige Bellgardt konnte im gegnerischen Aufbauspiel einen Ball erobern und steckte uneigennützig auf den anrauschenden Rohne durch. Mit all seiner Wucht konnte der Routinier die Kugel in das lange Eck donnern – ein sehenswerter Treffer.

Nach den obligatorischen zwei Treffern neutralisierten sich die Teams wieder weitesgehend, in Durchgang zwei hatte Marius Mende nach einer Bellgardt freistehend die Chance zum 2:1. Dann fiel ihm jedoch ein, dass wir in einer Nacht-und Nebelaktion einen Pakt mit Rössing geschlossen haben, dass wir jedes Spiel 1:1 spielen wollen.

Das Fairplay wurde dann auch von den Rössingern eingehalten, sodass es beim 1:1 blieb. Das Resultat bringt zwar in der Tabelle keinem der beiden Teams so wirklich etwas, dennoch hielt man sich somit alle Möglichkeiten für den weiteren Saisonverlauf offen.

Weiter im Programm ging es dann eine Woche später weiter gegen den Sportclub aus Itzum.

+++ De Lorenzo-Geniestreich rettet Punkt gegen Tabellenführer +++

An dem 4. Spieltag der 2. Kreisklasse Staffel B empfingen wir die Zweitvertretung des VFR Ochtersum im heimischen Majorpark. Die Vorzeichen standen nicht so gut: Etliche Personalengpässe sowie eine wilde Dorf-Fete am Tag zuvor machten den Rucksack schwerer, den unsere Mannschaft an diesem Spieltag tragen musste.

In den ersten Minuten ergab sich folgendes Bild: Ochtersum spielte nur auf unser Tor und hatte Chance um Chance zu verzeichnen. Unseren Fans war klar: Bei den diversen Ausfällen können wir froh sein, wenn es nicht zweistellig wird.

Die noch leicht vom Vorabend geräderte HSV-Abwehr fing sich jedoch, sodass es bis zur 31. Spielminute dauerte, ehe die Gäste in Führung gingen. Nach vorne ging nun auch mehr: Nachdem sich das Spielgeschehen der ersten Minuten nur in unserer Hälfte abspielte, wurde Phillip Kook in Szene gesetzt. Der kecke Kook ließ noch einen Gegenspieler mit einem Haken ins Leere laufen und zog einfach mal ab. Über den zweiten Bildungsweg gelangte die Kugel zum mutigen März, der den Nachschuss aus spitzem Winkel an den Pfosten setzte.

Die “die kochen auch nur mit Wasser”-Sprüche machten sich allmählich auf den Zuschauerrängen breit, uns war nun klar: Chancenlos sind wir hier nicht! Es gab noch eine zweite nennenswerte Gelegenheit im ersten Durchgang. Auf Giesekes Pinkelparty wurde Richard Stein auf ein neues Intermezzo beim HSV eingeschworen. Der kleine Lord, der sich in der Uniliga Göttingen bei dem physisch-starken Agrarteam FSV Mais 05 fit hält, tankte sich auf rechts außen durch und probierte es mit einem satten Flachschuss auf die lange Ecke, der jedoch knapp vorbei ging.

In der zweiten Hälfte wurde das Spiel zunehemd hitziger und ausgeglichener. Weniger Chancen auf beiden Seiten, allerdings mit leichten Vorteilen für die Germanen. In der 71. Minute dann der Geniestreich: Dirigent De Lorenzo legte sich wie einst 1997 Roberto Carlos den Ball bei einem Freistoß auf dem Mittelkreis zurecht. Das Invaliden-Quintett um Seehorst, Germer, Bartels, Edler und Oppermann schauten sich gegenseitig an: Der wird doch wohl nicht? Es kam wie es kommen musste, De Lorenzo brachte den Ball direkt aufs Tor, der Ball wurde immer länger und schlug oben in das Tor ein. Extase im Majorpark.

Die Germanen nun sichtlich angefressen, wollten nun den alten Abstand wiederherstellen. Die Chance auf das 2:1 hatte jedoch der graziöse Genath, nachdem er von einer März-Flanke in Szene gesetzt wurde. Der Abschluss ging jedoch ärgerlicherweise nach prima Annahme in den dritten Stock. Das wäre vielleicht auch zu viel des Guten gewesen, den Punkt unter diesen Bedingungen nehmen wir gerne mit. Das Spiel zeigte mal wieder, dass man uns auch trotz personeller Engpässe aufgrund unseres Kampfgeists auf der Rechnung haben muss.

Nach diesem Spiel ging es dann am 31.08. im Pokal weiter gegen die SG Schellerten/Ottbergen.

+++ Bittere Niederlage in Sibbesse +++

Am 21. August reisten wir mit vier Punkten im Gepäck zu der bis dato noch punktlosen SG in die Wüste Sibbesse. Es sollte sich eine ausgeglichene Partie entwickeln.

Beide Seiten hatten einige Ausfälle zu verzeichnen. Bei uns fehlten unter anderem der teure Thill, der gierige Germer sowie der ominöse LLM Oppermann. Dennoch starteten wir ambitioniert in die Begegnung, um unser Punktekonto nach dem ärgerlichen Unentschieden gegen Warzen auf sieben Zähler zu erhöhen. In den ersten 20 Minuten konnten wir Feldvorteile sowie ein leichtes Chancenplus zu verzeichnen. Über die schnellen Außen Sammler und Bartels sollte die SG-Abwehr nach und nach zermürbt werden.

Gut ausgestattet: Abwehrkante Totti spielte mit Multinocken auf dem trockenen Boden

In der 25. Minute musste der bissige Bartels verletzungsbedingt ausgewechselt werden, nachdem er sich bei einer unorthodoxen Schussbewegung den hinteren Oberschenkel gezerrt hatte. Für ihn übernahm der junge Jellinski.

Musste ausgewechselt werden: Bartels hier noch im Zweikampf mit SG-Kapitän Klingebiel

Nur fünf Minuten später der Führungstreffer für die Hausherren. Im Zuge eines scharf getretenen Eckballs sprang SG-Spielführer Klingebiel höher als alle anderen Akteure und nickte zur umjubelten 1:0-Führung ein. Davon wollte sich die Gottschild-Elf zunächst und nicht beeindrucken lassen und hatte vor der Pause noch den Ausgleich auf dem Fuß: Nach Klein Düngener Traumkombination von Bellgardt und Leon Oppermann tauchte Jellinski frei vor dem gegnerischen Gehäuse auf, verzog den Abschluss allerdings knapp, ärgerlich!

Der Führungstreffer für die Hausherren

In der zweiten Halbzeit fokussierte sich die SG auf das Verteidigen, was uns vor Probleme stellte. Uns fehlten die Ideen um das Abwehrbollwerk des Gastgebers zu knacken. In der 75. Spielminute lösten wir unsere Abwehr auf und versuchten mit Genath im Sturm den Druck zu erhöhen, leider war das Glück nicht auf unserer Seite. Die SG hatte nun Platz zum kontern, sodass Routinier Schneider mit dem 2:0 unsere erste Saison-Niederlage besiegeln konnte, sehr schade!

Wir ließen uns dennoch nicht lumpen und stellten unsere beste Auswahl für die dritte Halbzeit in Sibbesse, für die eigentlich ein separater Spielbericht angebracht wäre 😉

Sportlich ging es für uns dann eine Woche später in Heinde weiter gegen die Zweitvertretung des VFR Ochtersum.

+++ Starker Kampf gegen Warzen wird nur mit einem Punkt belohnt +++

Nachdem wir gegen Everode nach unzähligen vermasselten Saisonstarts mal wieder einen Dreier zu Saisonbeginn einfahren konnten, hatten wir in der englischen Woche gegen den TSV aus Warzen die Gelegenheit, unseren Punktestand auszubauen.

Der TSV gewann sein erstes Spiel mit 3:1 und starte dementsprechend mit breiter Brust. Nach nur zwei Minuten konnten sich die Gäste mit einem starken Steckpass in die Gefahrenzone kombinieren. Der trockene Abschluss konnte von unserem Keeper leider nicht weggekookt werden, sodass wir schon frühzeitig einem Rückstand hinterher laufen mussten.

Auch die weiteren Anfangsminuten gehörten zunächst den Gästen. Dann spielte jedoch der verkappte Andrea Pirlo in Person von De Lorenzo einen Flugball auf den lauernden März. Dieser war jedoch komplett alleine vor der gegnerischen Abwehrkette, da der Rest von uns mal wieder nicht schnell genug nachgerückt war. Deshalb musste er es alleine machen: Aus gut 18 Metern kombinierte März einen EL Kreis mit einer Prise R1 und erhielt nach allen Fifa-Gesetzen einen schönen Schlenzer, der dann mit time-finish noch unhaltbar ins lange Eck abgefälscht wurde. Der Ausgleich in bisschen aus dem Nichts, ab dem Zeitpunkt für uns alles wieder offen. Vor der Pause rettete Kook die Katze in letzter Sekunde, nachdem er bei einem gefährlichen Freistoß rechtzeitig in die Ecke abgetaucht war.

Heinde wurde nun immer stärker und schnürte die Gäste in der eigenen Hälfte ein. Mittwochabendspiel im Spätsommer, ein gut-gefüllter Majorpark und leidenschaftlich kämpfende Heinder Herren, das macht Lust auf mehr. In der zweiten Halbzeit wurde dann Freddy Sammler auf Außen eingwechselt. Dieser sammelte wie sein Pendant Bartels auf der anderen Seite immer wieder Vertikalpässe, die die Gegner vor Probleme stellten. Zwei große Chancen heben sich von anderen ab: Nach einem Traumpass in die Tiefe des Stark aufspielenden LLM Oppermann konnte der ackernde Bartels in Szene gesetzt werden. Die resultierende Hereingabe von der Grundlinie wurde anschließend von De Lorenzo und Rohne jeweils an den Pfosten gesetzt. Die zweite Großchance in dieser Sturm- und Drangphase des HSV hatte ebenfalls Rohne. Bartels konnte den Ball griffig in der gegnerischen Vorwärtsbewegung der Gäste erorbern und spielte raus auf den umtriebigen Captain Leon the Wizard Oppermann. Dieser flankte in die Mitte, wo Atze Rohne wie einst der fliegende Holländer Robin van Persie angerauscht kam. Allerdings machte er es nicht wie RVP 2014 gegen Spanien, denn er setzte den Kopfball leicht daneben.

In etwa der 75. Spielminute der hochverdiente Führungstreffer: Abwehrboss Genath startete nach einem Ballgewinn einen seiner Lucio-Vorstöße und ließ gleich zwei Spieler aussteigen. Der Ball gelangte nach einigen Stationen zu De Lorenzo, der mit seinem Zug zum Tor dem Gästekeeper die Kugel in die untere, linke Ecke reinlegen konnte.

Die Freude hielt allerdings nicht lang. Nach einer Unachtsamkeit kam Warzen zu dem etwas schmeichelhaften Ausgleich. Die Messe war allerdings noch nicht gelesen, auch wenn unsere Wiese dieses mal gemäht wurde. De Lorenzo hatte noch einen gerissenen Schlenzer-Versuch. Sein Spielwitz erinnert nicht etwa an den Schalker Rodrigo Zalazar, sondern wohl viel mehr an den jungen Dortmunder Bynoe-Gittens. Wie dem auch sei, der Keeper von Warzen konnte das gefährliche Ding in letzter Sekunde entschärfen. Am Ende blieb es dann nach bärenstarker Teamleistung bei einer 2:2 Punkteteilung.

In 90 Minuten wird das Spiel gegen Sibbesse/Westfeld angepfiffen. Ich werde gleich von Leon abgholt, der wartet sicher schon ungeduldig draußen. Bis gleich, in Sibbesse!